Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau

Ein historischer Ort, um ein Bewusstsein für die Gräueltaten des NS-Regimes zu entwickeln

„DACHAU – die Bedeutung dieses Namens ist aus der deutschen Geschichte nicht auszulöschen. DACHAU steht für alle Konzentrationslager, die Nationalsozialisten in ihrem Herrschaftsbereich errichtet haben.“  (EUGEN KOGON)

Am 5. Oktober 2022 unternahmen alle zehnten Klassen der Ludmilla-Realschule Bogen zusammen mit den Lehrkräften Frau Seidl, Herr Schwarz, Herr Grellmann und Herr Kopp eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau.

Die Schüler wurden von ihren Lehrkräften durch das Areal geführt, wobei diese Informationen zu diesem wichtigen Ort historischen Lernens gaben.

Begonnen wurde die Führung beim Jourhaus. Die Passage dieses Eingangs bedeutete für die Häftlinge nicht nur eine Entpersonalisierung, sondern auch den Beginn des grausamen Lagerlebens. Der Spruch „Arbeit macht frei“ ist noch heute im Eingangstor zu lesen.

Im Anschluss erhielten die Schüler einige Informationen zum Appellplatz. Hier wurden die Häftlinge häufig über viele Stunden hinweg zum „Strafstehen“ gezwungen und oft konnten nur durch die große Solidarität innerhalb der Gefangenen solche Strafen durchgestanden werden. Es wurde auch auf das Denkmal in der Mitte des Appellplatzes verwiesen, welches Menschen im Stacheldraht darstellt. Dieses Mahnmal soll alle Betrachter an die Gräuel der Nazi-Herrschaft erinnern und das „In-den-Zaun-gehen“ (=Suizid) versinnbildlichen.

In einer rekonstruierten Baracke konnten sich die Schüler ein Bild von den unmenschlichen und katastrophalen Wohn- und Lebensverhältnissen der Menschen machen.

Anschließend führte der Weg zum Bunker, dem Lagergefängnis, wo die Häftlinge inhaftiert und bestraft wurden. Auch grausame Folterungen sowie Hinrichtungen auf dem Bunkerhof zur Abschreckung der anderen Gefangenen wurden durchgeführt.

Aufgrund von besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen war es nahezu unmöglich, aus dem Lager zu fliehen.

Am Ende gelangten die Schüler zum emotional wohl ergreifendsten Ort, den Krematorien. Auf dem Weg zu den vom restlichen Lager getrennt gelegenen Gebäuden überquerten die Schüler den kleinen Fluss Würm, welcher für zahlreiche Menschen die letzte Ruhestätte darstellte, weil die Asche der verbrannten Verstorbenen darin verstreut wurde. In der sogenannten „Baracke X“ gab es auch eine Gaskammer, die aber nach dem historischen Kenntnisstand nicht zur Massenvernichtung von Menschen eingesetzt wurde.

An jeder „Station“ hatten die Schüler die Möglichkeit, die verschiedenen Orte anhand von Informationstafeln mit Beschreibungstexten sowie Bildern genauer zu erkunden und Fragen zu stellen. Am Ende der Führung wurden alle Klassen dazu angehalten, die Ausstellung zu besuchen, wobei hier ein besonderes Augenmerk auf die Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“ gelegt werden sollte.

Mit zahlreichen emotionalen Eindrücken machten sich die SchülerInnen auf den Heimweg. Sie sollten vor Ort eine Vorstellung von der Brutalität und den menschenverachtenden Taten der Nationalsozialisten erhalten. Es geht dabei vor allem darum, aus der Vergangenheit zu lernen, damit in der Gegenwart und in der Zukunft nie wieder so etwas Schreckliches passiert: Die SchülerInnen werden dabei ebenso in ihrem Bewusstsein geprägt, dass die Menschenwürde unantastbar ist und immer bleiben muss.

Fachschaft Geschichte