Besuch der Straubinger Synagoge

Eine besondere Unterrichtsfahrt unternahmen die Schüler der Klasse 6a und 6c am 10.04.2018 mit ihren katholischen und evangelischen Religionslehrern Frau Müller-Pertschy, Frau Linhart und Herrn Rösch in die Synagoge in Straubing.

Sehr freundlich wurden die Schüler von der jüdischen Sozialpädagogin Svetlana Zap in der Synagoge empfangen, wo die Jungen und Mädchen jeweils auf der Männer- bzw. Frauenseite Platz nehmen durften. Die Jungen hatten, wie im Judentum üblich, eine Kopfbedeckung auf um zu zeigen, dass Gott noch über ihnen steht.

Auf sehr anschauliche Weise berichtete Frau Zap von einigen jüdischen Festen wie z. B. dem Versöhnungstag Jom Kippur. Das von ihr gezeigte geschwungene Widderhorn, Schofar genannt, kann von einem Rabbi erst nach langem Üben an diesem höchsten jüdischen Feiertag geblasen werden. Außerdem zeigte Frau Zap den Schülern, wie an Chankukka die Kerzen an der Chanukkia entzündet werden. Dieses Fest ist vor allem bei den jüdischen Kindern beliebt, da sie Chanukkageld und Geschenke erhalten.

Sogar eine Chuppa stellte Frau Zap mit Hilfe eines Schülers auf, um diesen jüdischen Hochzeitsbrauch zu demonstrieren. Unter diesem Baldachin steht das Brautpaar während der Trauungszeremonie. Der frischgebackene Ehemann muss dort ein in ein Tuch geschlagenes Weinglas zertreten, zur Erinnerung an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem.

Ein Höhepunkt des Besuchs war die Öffnung des Thora-Schreins, der vier sehr wertvolle, handgeschriebene Thorarollen enthält. Aus Ehrfurcht vor dem Wort Gottes erhoben sich alle Schüler. Frau Zap erzählte, dass das Tora schreiben ein Beruf ist. Allerdings ein sehr mühevoller, da dem Schreiber kein einziger Fehler unterlaufen darf, da er sonst die ganze Thora von vorn fehlerfrei abschreiben muss.

Mit einer Schachtel Matzen verabschiedete sich Frau Zap am Ende dieser interessanten Veranstaltung von den Schülern. Dieses ungesäuerte Brot wird in den acht Tagen vor Pessach gegessen und erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei.

Text & Bild: Anja Linhart