Die richtigen Worte finden

Schüler lernen, mit Problemen umzugehen

Schüler einer 5. Klasse zusammen mit der Kommunikationstrainerin Iris Schmidt.

„Wo Schüler zusammenarbeiten und zusammenleben, kommt es manchmal zu Reibereien. Das ist normal“, erklärt der Schulleiter der Ludmilla-Realschule in Bogen Werner Groß. Ob schwelende Konflikte das Schulklima vergiften oder konstruktiv gelöst werden, hängt davon ab, wie die Beteiligten miteinander kommunizieren und umgehen. Und das sei erlernbar. Bei einer Projektarbeit vergangene Woche in allen fünften und einer sechsten Klassen in Zusammenarbeit mit der Kommunikationstrainerin Iris Schmidt ging es darum, die Gemeinschaft zu stärken, das Bewusstsein für Recht und Unrecht zu erhöhen und die Sozialkompetenz zu trainieren.

Was es mit gewaltfreier Kommunikation auf sich hat, zum Beispiel welche Formen von Gewalt es gibt und welche Chancen im Verzicht auf verbale Gewalt liegen, war der Einstieg in das wichtige Thema Kommunikation. Außerdem wurde den Schülern gezeigt, dass es in einem Konflikt eine sichtbare und eine unsichtbare Seite gebe und dass es vier Schritte gebe, mit deren Hilfe man in Konflikten konstruktiv eine Lösung finden könne, ohne sein Gegenüber zu verletzen: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte.

Anhand konkreter Konfliktbeispiele aus dem Alltag der Schüler setzten diese in Rollenspielen die gelernte Theorie in Praxis um. „Die Schüler lernen, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, sich in schwierigen Situationen zurecht zu finden und sich zu behaupten“, erklärte die Trainerin. Kurz: Ihre Sozialkompetenz werde geschult und verbessert. „Die Schüler lernen, auf den Gesprächspartner einzugehen und dennoch ihren eigenen Standpunkt selbstbewusst zu vertreten“, so Schmidt.  Respekt und viele damit zusammenhängende Einstellungen und Verhaltensweisen können  in diesem Kontext erlebt und gelernt werden – unter anderem natürlich auch durch die Haltung von Schulleitung, Lehrkräften und Eltern.

Text & Bild: Uli Kimberger