„Hut ab vor eurer sozialen Einstellung“

Ludmilla-Realschule unterstützt Leukämiehilfe Ostbayern

Geld sammeln für einen guten Zweck, statt Vokabeln pauken hieß die Devise für die Schüler der Ludmilla-Realschule, die bereits im vergangenen Jahr gestrickt, gebastelt und gebacken hatten: Sterne, Engel, Schmuck, Vogelhäuschen, Windlichter, Adventskränze, auch „Kulinarisches“ und vieles mehr kamen dabei heraus und wurden auf dem Adventsmarkt der Schule verkauft. Die Hälfte des Erlöses wurde – dem Willen der überwiegenden Mehrheit der Schüler entsprechend – für das Patientenhaus der Leukämiehilfe Ostbayern gespendet. Die Spendenübergabe erfolgte vergangene Woche an Franz Bast, Betroffener, Architekt und Projektpartner der Leukämiehilfe Ostbayern. „Hut ab vor eurem Gemeinschaftssinn und eurer sozialen Einstellung!“, sagte er. Wenn ein Familienmitglied oder Freund an Krebs erkranke, seien die Dinge des Alltags nur noch auf Nähe und Unterstützung des Patienten ausgerichtet. „Das Haus soll helfen, vielen Menschen in einer Ausnahmesituation eine Umgebung zu sein, in der sie sich aufgehoben fühlen und ihren Sorgen Raum geben können“, erklärte Bast den Schülersprecherinnen und dem Schulleiter Werner Groß.

Seit dem Jahr 2001 betreibt die Leukämiehilfe Ostbayern in der Nähe des Universitätsklinikums Regensburg eine Patienten- und Angehörigenwohnung. Diese soll bis 2018 durch ein Patientenhaus abgelöst werden, um mehr Menschen als bisher kliniknahe Übernachtungsmöglichkeiten bieten zu können.  In diesem Zusammenhang bat er auch die Schüler sich typisieren zu lassen. „Blutkrebs kann jeden treffen: Rund 11000 Mal pro Jahr wird in Deutschland die bösartige Blutkrankheit diagnostiziert. Etwa die Hälfte der Patienten sind Kinder und Jugendliche. Können Chemo oder Bestrahlung nicht helfen, kann die Transplantation gesunder Stammzellen von einem genetisch passenden Spender die letzte Möglichkeit sein. Diese Chance auf Leben ist aber nur möglich, wenn sich Menschen zur Spende bereit erklären“, sagte Bast, der aufgrund einer solchen Spende behandelt werden konnte. Vor allem bei jungen Menschen sei die Wahrscheinlichkeit größer, als Spender für einen Blutkrebspatienten ausgewählt zu werden. Deshalb arbeite die Leukämiehilfe Ostbayern eng mit Schulen und Hochschulen zusammen. Die andere Hälfte des Erlöses kommt der Schule und den Schülern zugute.

Text & Bild: Uli Kimberger