Jung hilft Alt: Schüler als Smartphone-Lehrer

Das Wissen junger Menschen nutzen, um Senioren im Umgang mit dem Smartphone und dem Internet zu unterstützen: Genau das bieten Schüler der Ludmilla Realschule in Zusammenarbeit mit dem Haus der Begegnung seit Anfang des Jahres an. Das Angebot orientiert sich am Bedarf der Senioren, die Schüler beantworten individuelle Fragen, zeigen, wie es geht, behandeln jedes einzelne Problem, das die Senioren an den Geräten haben. Und was sind die Probleme? „Ältere Menschen haben häufig bei der Benutzung von Internet, Handy oder Computer Angst, etwas falsch zu machen“, sagt Alexander Reimer, stellvertretender Schulleiter an der Realschule. „Wir möchten ihnen gemeinsam mit den Schülern und dem Haus der Begegnung diese Angst nehmen“, so Reimer weiter. 
Gleich beim ersten Treffen entstanden eine Vielzahl von Fragen: Welche Einstellungen sollte ich am Handy vornehmen? Wie lade ich Bilder auf den Computer? Wie schütze ich meine Daten? Kann man mit dem Smartphone auch eine Bahnfahrt buchen? Und die Schüler der Ludmilla-Realschule stehen da helfend zur Seite. „Ich kenn‘ die Fragen von meiner Großmutter und das meiste ist ruckizucki geklärt“, erklärt Anne.
Nahezu überall haben die Großeltern der Schüler ohnehin Aufgaben für sie: „Kannst du mal… …nach unserem PC gucken, mir mein neues Handy einrichten, irgendein Update hochfahren oder die Gebrauchsanleitung der neuen Digitalkamera übersetzen“. Die gibt es zwar auch auf Deutsch, erscheint ihnen aber weitgehend chinesisch, wenn man zu den „Best-Agern“, also zu den über 60-Jährigen gehört.  Landrat Josef Laumer und auch Bürgermeister Franz Schedlbauer halten das Projekt für sinnvoll und zeitgemäß. Darüber hinaus werde durch dieses Angebot das Portfolio des Hauses der Begegnung um einen interessanten und wichtigen Baustein erweitert.
„Was die älteren Menschen brauchen, ist ein digitales Selbstbewußtsein und das können die Jungen gut vermitteln, weil sie dieses einfach haben!“, so Franz Schedlbauer. Mit dem Handy würden sich viele ältere Menschen schwer tun. Das liege auch an ihrer Unsicherheit. Daran lasse sich aber sich etwas ändern – einfach mal die Furcht vor Fehlern ablegen, sei das Motto und die Schüler können immer regulierend eingreifen.

Text & Bilder: Uli Kimberger