Kommunikationstraining für alle 5. Klassen: Souverän in jeder Situation

 „Man kann nicht nicht-kommunizieren!“ Diese Erkenntnis von Paul Watzlawick bildete den Ausgangspunkt für das Kommunikationstraining aller 5. Klassen. Egal ob über die Sprache, über Mimik und Gestik oder über Signale und Bilder – all diese Ausdrucksformen dienen dazu, dem Gegenüber eine Botschaft zu übermitteln. 

Während im Unterricht vor allem das Trainieren der sprachlichen Fähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten im Vordergrund steht, rückt das Kommunikationstraining das Zusammenspiel von sprachlicher oder symbolischer Aktion und Reaktion in den Mittelpunkt. Anhand von vielen Übungen erforschten die Schüler, auf welche Arten man kommunizieren kann, warum Zuhören ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation ist und den Umgang mit und die richtige Deutung von körpersprachlichen Zeichen. Auf dem Stundenplan stand auch, wie man konstruktiv Kritik äußert, diskutiert, seine Interessen vertritt, Konfliktsituationen meistert oder sich einfach gut unterhält. „Wo Schüler zusammenarbeiten und zusammenleben, kommt es manchmal zu Reibereien. Das ist normal“, erklärt Sylvia Wolf, Lehrerin an der Ludmilla-Realschule und Organisatorin des Kommunikationsprojekts. Ob schwelende Konflikte das Schulklima vergiften oder konstruktiv gelöst werden, hängt davon ab, wie die Beteiligten miteinander sprechen und umgehen. Und das sei erlernbar. Zur Seite standen Schülern und Lehrern die Kommunikationstrainerin Iris Schmidt, eine Schülermutter, die sich bereit erklärt hat, die Schüler zu trainieren. Das so genannte Kesch-Team der Schule, das sich um eine verstärkte und gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus bemüht, war auf die Mutter aufmerksam geworden. Dem Team geht es in erster Linie darum, die Gemeinschaft zu stärken, das Bewusstsein für Recht und Unrecht zu erhöhen und die Sozialkompetenz zu trainieren. Außerdem wurde den Schülern gezeigt, dass es in einem Konflikt eine sichtbare und eine unsichtbare Seite gebe und dass es vier Schritte gebe, mit deren Hilfe man in Konflikten konstruktiv eine Lösung finden könne, ohne sein Gegenüber zu verletzen: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Anhand konkreter Konfliktbeispiele aus dem Alltag der Schüler setzten diese in Rollenspielen die gelernte Theorie in Praxis um. „Die Schüler lernen, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, sich in schwierigen Situationen zurecht zu finden und sich zu behaupten“, erklärte die Trainerin. Kurz: Ihre Sozialkompetenz werde geschult und verbessert. „Die Schüler lernen, auf den Gesprächspartner einzugehen und dennoch ihren eigenen Standpunkt selbstbewusst zu vertreten“, so Schmidt.    

  

 Bilder und Text: Uli Kimberger