Projektschule

Bogen. (dw) Bereits 1993 ist die Ludmilla-Realschule als erste bayerische Realschule in das Unesco-Netzwerk aufgenommen worden. Seither sind die Schwerpunktziele dieser Organisation Menschenrechte, Umweltschutz, Toleranz, interkultureller Dialog und globales Lernen im Schulalltag integriert. Die praktische Einarbeitung dieser Ideen in den Schulalltag führte am Mittwoch zu einem Festakt, bei dem die Schule den Titel „Anerkannte Unesco-Projektschule“ verliehen bekam.

Weil die Realschule auch mit talentierten Musikanten punkten kann, wurden die Besucher in der Aula mit Musik empfangen. Konrektor Ulrich Rummel zeigte sich erfreut über die Anwesenheit der Unesco-Landesschulkoordinatorin in Bayern, Annabelle Junker, Landrat Josef Laumer und Bogens Bürgermeisterstellvertreter Fritz Bittner. „Unseren Schülern samt unseren beiden Unesco-Schulkoordinatoren Sonja Müller-Pertschy und Peter Werner gilt ein ganz großes Lob, weil sie mit ihrer unermüdlichen Arbeit unsere Welt ein Stück weit besser machen“, sagte er. Für den Landkreis Straubing Bogen gratulierte Landrat Josef Laumer, nachdem unter Regie von Sonja Müller-Pertschy Schüler der 10c mit einer „Fahrt auf der Donau“ darauf verwiesen hatten, dass dieser Fluss zum „Unesco-Weltnaturerbe“ erklärt werden müsste. Laumer betonte, dass man stolz auf solch eine engagierte Schule sein solle, die sich als demokratisches Gestaltungselement im Sinne der Unesco-Ziele profiliere. Die Stadt Bogen vertrat 3. Bürgermeister Fritz Bittner, der in seine Glückwünsche den Wunsch nach weiteren Aktionen zur Zusammenarbeit zwischen den Nationen einband. Immer wieder sorgten im Festprogramm szenische Aufführungen und musikalische Beiträge für Beifall. So vermittelten die von den „Halleluja“ singenden Schülern hoch gehaltenen, hell leuchtenden Kerzen eine noch feierlichere Wirkung, während der schwungvolle Jingle-Bell-Weihnachtstanz die Zuschauer mit auf den Weg zum nahenden Christfest nahm. Und sogar der berühmte Sänger Elton John machte seine Aufwartung, denn einfallsreich hatte Musiklehrerin Karin Saller nach der Melodie „Can you feel the love tonight“ den „Ludmilla-Realschule-Unesco-Song“ getextet. Schüler, Lehrer und natürlich die ganze Teilnehmerschar stimmten voller Freude ein, wenn es hieß „Frieden und Gerechtigkeit, kein Hunger, keine Armut alle Zeit“.

Sie zeige sich sehr erfreut darüber, dass sie den von der Schule schon seit über 25 Jahren erstrebten Titel „Unesco-Projektschule“ vergeben dürfe, sagte Annabelle Junker. Mit dieser Ernennung werde die Ludmilla-Realschule ganz offiziell in den internationalen Austausch mit 11 500 Projektschulen in 182 Ländern aufgenommen. „Ihr habt dazu beigetragen, eine Kultur der Toleranz, des gegenseitigen Verständnisses und des Miteinanders zu schaffen.“ Stellvertretend für die ganze Schule nahmen die beiden Unesco-Schulkoordinatoren und Direktor Stefan Renner die Urkunde entgegen. Anschaulich unterstrichen wurde dieser Ehrenakt durch Sechstklässler, die in einem Sprechstück die sechs Unesco-Schwerpunkte vorstellten. In der Aula setzten die Schüler dann einen fulminanten Schlussakkord: Mit den Klassen 9d, 10b und 10d ließ Peter Werner über 100 bunte Luftballons hochsteigen.

Projekte an der Ludmilla-Realschule

Konrektor Ulrich Rummel erinnerte in seiner Ansprache an einige Projekte der Schüler, wie den Verkauf von Fairtrade-Produkten, an den Verzicht auf Plastik und an das ausgeklügelte Mülltrennungssystem. Im Wahlfach „Soziales Lernen“ bestehe schon seit Jahren eine Partnerschaft mit den Senioren des Leonhard-Kaiser-Hauses. Die Schulpartnerschaft mit Plana in Tschechien passe in das Unesco-Konzept. Bewundernswert habe sich der im benachbarten Europapark gelegene große Schulgarten entwickelt, der von Peter Werner und seiner Schulgarten-AG bewirtschaftet und sogar abgeerntet werde.

Fotos: Ulrich Kimberger