Tigers machen Schule

Spieler der Straubing Tigers zu Besuch an der Ludmilla-Realschule

Billy Trew, Laurent Meunier, Eric Meloche, Adam Mitchell und Yannick Tremblay waren schon an der Ludmilla-Realschule, um nur einige zu nennen, die sich auf den Weg nach Bogen gemacht haben, um den Schülern als so genannte „native speakers“ Rede und Antwort zu stehen und aus ihrem Leben als Eishockeyspieler und aus ihren Heimatländern zu erzählen. In deren Fussstapfen traten vergangene Woche getreu dem Motto „Puck meets English book“ die beiden Tigersspieler Sena Acolatse und Mike Connolly. Die Moderation hatten die beiden Englischlehrerinnen Sylvia Diewald und Silke Mühlbauer übernommen. Wie wird man Profi? Was macht man eigentlich auf den langen Busfahrten zu den Auswärtsspielen? Was war eure schlimmste Verletzung? Auf die letzte Frage wussten die beiden gar Abenteuerliches zu berichten und der mitfühlende Schmerz stand den Schülern ins Gesicht geschrieben: Mike Connolly fiel acht Monate aus, weil er sich bei einem Training am Knie verletzt hatte, als ihm in den letzten zehn Minuten ein Mitspieler drauf gefallen war. Das habe ihn besonders geärgert, weil es nicht im Spiel, sondern nur im Training passiert sei. Danach sei es sehr schwer gewesen, wieder aufs Eis zu gehen. Sena Acolatse konnte mit einem Kieferbruch aufwarten, der ihn zwang, acht Wochen lang Drähte zur Fixierung zu tragen. Den Mund zu öffnen, sei fast nicht möglich gewesen, aber das komme davon, wenn einem ein Puck direkt ins Gesicht fliege. Übrigens: Der eine ist Bayernfan, der andere Dortmunder, während Mike eher Countrymusik bevorzugt, stehe Sena auf Hip-Hop. Dass sie sich trotzdem verstehen, liege auch daran, dass beide  vor sechs Jahren für den Verein „Worcester Sharks“ in Massachussetts bei Boston in der WHL spielten.

Auf die Frage nach dem Unterschied zwischen dem kanadischen und dem deutschen Eishockey erläuterten beide, dass sich das Spiel sowohl in den USA als auch in Kanada durch mehr Körpereinsatz und größere Schnelligkeit auszeichne. Die Eisfläche sei kleiner, wodurch man schneller und härter spiele, weil es zwischen den Kontakten kaum Zeit zum „Laufen“ gebe. Das Verletzungsrisiko sei in Deutschland auch deshalb geringer, weil im nordamerikanischen Eishockey viel mehr Scouts unterwegs seien, denen man zu gefallen versuche. Die Spieler wurden fast eine Stunde lang von Schülern und Lehrern mit Fragen gelöchert. Dass ihnen das aber Spaß machte und sie von den vorbereiteten Postern, Plakaten, Karten und Muffins durchaus beeindruckt waren, merkte man sehr schnell. Zum Schluss gab es noch Autogramme und Freikarten für die Schüler.

Text & Bild: Uli Kimberger