Den Ingenieur im Kinde wecken

Schüler entdecken Technik an der Ludmilla-Realschule

Schüler einer 6. Klasse zu sehen zusammen mit den beiden Auszubildenden Tobias Maindorfer von der Firma Dichtungstechnik Wallstabe und Schneider und Michael Weber von der Firma Rappl Maschinenbau, Konrektorin Birgit Reindlmeier, Schulleiter Werner Groß, Johanna Hirtreiter, der Verantwortlichen von „Technik für Kinder“ von der Technischen Hochschule in Deggendorf, Petra Rappl und Jürgen Wallstabe (von links).

Schüler einer 6. Klasse zusammen mit den beiden Auszubildenden Tobias Maindorfer von der Firma Dichtungstechnik Wallstabe und Schneider und Michael Weber von der Firma Rappl Maschinenbau, Konrektorin Birgit Reindlmeier, Schulleiter Werner Groß, Johanna Hirtreiter, der Verantwortlichen von „Technik für Kinder“ von der Technischen Hochschule in Deggendorf, Petra Rappl und Jürgen Wallstabe (von links).

Tüfteln, auseinanderbauen, ausprobieren, schrauben, mit Werkzeug hantieren − dass Technik kein Hexenwerk ist und außerdem Spaß machen kann, sollten Kinder so früh wie möglich lernen und außerdem: In Deutschland fehlen Technikfachkräfte. Handwerk und Industrie klagen über zu wenigen oder zu wenig geeigneten Nachwuchs. An den Hochschulen ist die Zahl der Bewerber für ein Ingenieursstudium stark rückläufig. Dies sind Anlässe genug, an der Ludmilla-Realschule einen Schwerpunkt auf die Werbung für Technikberufe zu legen, denn, so Schulleiter Werner Groß: „In jedem Kind steckt eine Art physikalisches Grundwissen, ein kleiner Ingenieur also. Wird dieses nicht genutzt und gefördert, schwindet dieser „Muskel“ – wie bei einem Sportler.“

Genau aus diesen Gründen hat sich der Verein „TfK – Technik für Kinder e.V.“ unter anderem mit der Realschule zusammengetan, um die Schüler für technische Themen zu begeistern. „Wir wollen diese offene und neugierige Haltung nutzen, indem wir eine Umgebung schaffen, in der Kinder Erfahrungen sammeln und ausprobieren können“, erklärte Groß, der zusammen mit Jürgen Wallstabe, Petra Rappl und Johanna Hirtreiter, der Verantwortlichen von „Technik für Kinder“ von der Technischen Hochschule in Deggendorf, den Schülern vor kurzem über die Schultern blickte.

Spielerisch und ohne Lerndruck, spannend und unterstützend soll das Projekt sein und den Kindern eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Lehrplänen bieten. Die beiden Auszubildenden Tobias Maindorfer von der Firma Dichtungstechnik Wallstabe und Schneider und Michael Weber von der Firma Rappl Maschinenbau, die sich in diesem Jahr zum ersten Mal an dem Projekt beteiligte, standen den Realschülern hilfreich zur Seite. Zusammen mit den Kindern bauten die beiden Sirenen, Wechselblinker, eine Taschenlampe und einen Ventilator. „Unternehmen wollen heute gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und engagieren sich deshalb für wichtige Projekte außerhalb des eigenen Unternehmens oder Wirkungskreises. Firmen wie „Dichtungstechnik Wallstabe und Schneider“ und „Rappl Maschinenbau“ ermöglichen unserer Schule Projekte, bei denen sich Kinder und Jugendliche mit technischen Themen auseinandersetzen und vor allem durch „Selbermachen” von Technik und handwerklichem Tun begeistert werden. Sie fördern damit nicht nur den eigenen Techniknachwuchs, sondern helfen mit, dass wir in Zukunft genügend Fachkräfte für den wirtschaftlichen Erfolg haben werden“, sagte Konrektorin Birgit Reindlmeier.

Azubi Tobias Maindorfer zusammen mit einer Schülerin einer 6. Klasse der Ludmilla-Realschule beim Zusammenlöten einer Sirene

Azubi Tobias Maindorfer zusammen mit einer Schülerin einer 6. Klasse der Ludmilla-Realschule beim Zusammenlöten einer Sirene

Die Schüler waren nach Aussage der Azubis mit Feuereifer bei der Sache und nahmen nach Ende des Kurses mit Freude stolz ihre Urkunden entgegen. „Schade, dass es so etwas nicht schon früher gegeben hat.“ Diesen Satz hören diejenigen oft, die sich für „TfK – Technik für Kinder e.V.“ engagieren. Außerdem, so meinte Jürgen Wallstabe, sei es auch ein Erfolg, dass immer eine Schule vor Ort mit einem ortsansässigen Unternehmen zusammengebracht wird. Für die Unternehmen liegen die Vorteile auf der Hand. „Wir wollen durch unser Engagement den Nachwuchs in zweierlei Hinsicht fördern“, sagte Wallstabe. „Zum einen wollen wir die Schüler für Technik begeistern, zum anderen möchten wir die sozialen Kompetenzen unserer Auszubildenden durch das Projekt stärken und sie auf verantwortungsvollere Aufgaben vorbereiten.“ Sowohl Herr Wallstabe als auch Frau Rappl sagten für das nächste Schuljahr bereits wieder ihre Unterstützung zu.

Text & Bilder: Uli Kimberger