Schüler laufen, radeln und schwimmen für Nepal

Ludmilla-Realschule führte Spendentriathlon durch – Hälfte geht an die „Kleine Hilfe Nepal“

Raus aus der Schule, rein in die Turnschuhe: Hilfe für Kinder und Jugendliche in Nepal und persönlicher sportlicher Einsatz standen bereits am Ende des vergangenen Schuljahrs für rund 500 Schüler der Ludmilla-Realschule auf dem Stundenplan. Konkret bedeutete dies: laufen, radeln, schwimmen für den guten Zweck und zwar nicht gegeneinander, sondern miteinander, denn jeder Meter wurde von Betrieben und freiwilligen Spendern entlohnt. Jetzt wurde die Hälfte des sportlichen Ertrags gespendet und zwar an die „Kleine Hilfe Nepal“.

Die andere Hälfte soll dem Wunsch der überwiegenden Mehrheit der Schüler der eigenen Schule zugutekommen. Dr. Detlef Gück, Vorsitzender des gleichnamigen Vereins, nahm die Spende am vergangenen Freitag entgegen und berichtete allen Klassensprechern von seinem Projekt und dem Kinderzentrum in Taplejung im Norden Nepals.

„Gemeinsam mit den Mönchen des buddhistischen Klosters Kopan, das ganz in der Nähe liegt, planen wir ein großes Schulprojekt für die Kinder aus der Umgebung“, sagte Gück. Bisher sei geplant, dass in Zusammenarbeit mit den Mönchen des Klosters eine Schule für bis zu 500 Kindern gebaut werde. Auf dem Schulgelände sollen nach und nach Klassenzimmer, separate Schlafräume für Mädchen und Jungen, sanitäre Anlagen, Küche sowie Essensraum, Gemeinschaftsraum und Spielplatz gebaut werden. Dieses große Projekt könne aber nur gemeinsam geschafft werden. Der Verein werde dabei das Kloster vor allem finanziell beim Gebäudeaufbau unterstützen. „Die Mönche des Klosters organisieren die Bauarbeiten vor Ort und übernehmen die Betreuung der Kinder“, so der Vorsitzende.  Ziel des Projekts sei es, eine moderne und offene Bildung für die Kinder sowie die Vermittlung des kulturellen Erbe Tibets. Heute fördert der Verein zwei Kinderzentren im Himalaya und ein Wasserprojekt in Nepal. Bereits seit mehreren Jahren führt der Deggendorfer Augenarzt selber Einsätze durch. Innerhalb von zehn bis vierzehn Tagen behandelt er dabei bis zu 1000 Menschen. „Die meisten Menschen dort sind noch nie mit einem Augenarzt in Berührung gekommen“, sagte Gück.

 

Es war ein sportlicher Einsatz der besonderen Art, an dem die Schüler teilnahmen. Es ging nicht um die besten Zeiten, den schnellsten Läufer oder Schwimmer, es ging um ganz konkrete Hilfe für Nepal“, betonte der Organisator Markus Bittner im Gespräch mit den Klassensprechern. Schüler aller 5. – 9. Klassen haben sich daran beteiligt und gingen an diesem Tag nicht zur Schule, sondern setzten sich stattdessen durch ihren gemeinsamen Wettkampf freiwillig für Menschen in Nepal ein: Da wurde gelaufen und gehechelt, geschwitzt, geschwommen, getreten und geradelt. Die Schüler engagieren sich schon seit mehreren Jahren und über alle Jahrgänge hinweg für benachteiligte Menschen nicht nur in Afrika und Asien, sondern auch in der Region. „Dieses außergewöhnliche, nachhaltige und langfristige Engagement von jungen Menschen verdient höchste Anerkennung. Der persönliche und freiwillige Einsatz aller stand bei diesem Spendentriathlon im Vordergrund und stellt den großen Wert des Projekts dar“, sagte Schulleiter Stefan Renner. Die Aktion passe auch sehr gut in den Lehrplan und in das Unesco-Projektschulenkonzept der Realschule. Dabei liege der Schwerpunkt auf der Förderung von Schulen weltweit. Sie wiederum sei ein Kernbereich der Unesco. „Die Schüler beweisen, dass der Gedanke der „Einen Welt“ schon stark in der Schule verwurzelt ist. So zeigen die Schüler Solidarität und kümmern sich um die Zukunftschancen Gleichaltriger in einem weit entfernten Land“, sagte Renner.

Bild: Schulleiter Stefan Renner, Schulpsychologin Ingrid Pirgie, Dr. Detlef Gück, Vorsitzender des Vereins „Kleine Hilfe Nepal“ und Markus Bittner (hinten von links) mit den Schülersprechern Sophia Arnold, Lukas Meng und Florian Franke (vorne von links)

Text und Foto: uk