Winterliche Kälte und soziale Wärme

Schüler veranstalteten Adventsmarkt mit Selbstgebasteltem für einen guten Zweck

Sterne hängen von der Decke, in der Ecke stehen rote Weihnachtsmänner und Engel Spalier. An anderer Stelle finden sich bunt bemalte Windlichter, deren Kerzenlicht im Wind flackert und verschiedene Farben an die Wand projizieren.  Dort ist man aber nicht mitten in das auch bei uns in der Zwischenzeit populär gewordene „Halloween“ geraten, sondern auf den Weihnachtsmarkt der Ludmilla-Realschule, der sich in diesem Jahr wieder dem sozialen Zweck verpflichtet hat. Rund 800 Besucher waren bei Temperaturen um die Null Grad gekommen. Bereits am Nachmittag hatte die Feier zur Ernennung zur Unesco-Projektschule stattgefunden, wo sich die Schüler der fünften und sechsten Klassen mit Weihnachtsliedern in die Herzen der Zuschauer gesungen und auf den Weihnachtsmarkt eingestimmt haben. In den Herzen der Besucher und vor allem der Eltern wurde es aber nicht nur deshalb warm, sondern auch wegen der liebevoll gebastelten Sterne, Armreife, Freundschaftsbänder, der hübsch verpackten Plätzchen, Pralinen und Lebkuchen. All das war selber gebacken, gebastelt, genäht und geklebt worden, auch mit Unterstützung der Eltern und Lehrer. Wer also noch auf der Suche nach passenden Geschenken, selbst gebastelter Weihnachtsdekoration oder einem Weihnachtsstern für das heimische Wohnzimmer war, der wurde dort fündig. Am Ende waren fast alle angebotenen Waren verkauft. Mit dem Erlös sollen – dem Willen der überwiegenden Mehrheit der Schüler entsprechend – der Verein für die Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder VKKK in Ostbayern unterstützt werden. Der VKKK kümmert sich um verschiedene Belange. Hauptsächlich bietet er im Elternhaus nahe der Uni-Kinderklinik in Regensburg Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern und Geschwister während des Klinikaufenthaltes eines erkrankten Kindes an. Jeweils über 10.000 Übernachtungen gab es in den vergangenen beiden Jahren, sodass das Haus zum Teil sogar mehr als ausgelastet ist. Neben seinen regulären Aufgaben versucht der VKKK kranken Kindern Herzenswünsche zu erfüllen. Kinder und Jugendliche dürfen ihre Wunschzettel in eine Wunschbox werfen, die der Verein auf der onkologischen Station der Kinderuniklinik Ostbayern aufgestellt hat. Die Wunschfee kümmert sich dann darum, dass diese Träume möglichst in Erfüllung gehen. „Wir sehen in dieser Aktion einen Ausdruck des gemeinsamen Bemühens von Schülern, Eltern, Elternbeirat und Lehrerkollegium für eine gute Sache“, sagt Schulleiter Stefan Renner. Es gehe auch darum, dass die Schüler soziale Kompetenzen entwickeln und dass sie aktiv bedürftigen Menschen helfen. „Wer sich sozial engagiert, spürt, dass es möglich ist, im Kleinen die Gesellschaft zu verändern. Mit ihrem Einsatz können sie nachhaltig helfen“, so der Schulleiter.

Text und Fotos: Ulrich Kimberger